Salvini greift einen Studenten aus Messina an, der antwortet: „Er hat Angst vor abweichenden Meinungen.“

Dario Costa, 21, Psychologiestudent in Florenz und ehemaliger Klassensprecher am Gymnasium „Giuseppe La Farina“ in Messina, wurde zum Protagonisten einer Medienklage, nachdem er bei einem Besuch in seiner Stadt, anlässlich der Feierlichkeiten zur Genehmigung der Brücke über die Straße von Messina durch das CIPESS (Italienisches Komitee zum Schutz des Meeres) gegen Matteo Salvini protestiert hatte.
Der junge Mann wurde bei Protesten vor dem Club „Grecale“ gefilmt, in dem sich der Lega-Chef traf. Die Bilder, die später bearbeitet und mit ironischem Unterton („Liegt es vielleicht an der Hitze?“) auf Salvinis Social-Media-Kanälen veröffentlicht wurden, lösten eine Flut von Beleidigungen und Drohungen aus: „Sie wünschten mir den Tod, einen Herzinfarkt, Tumore, chemische Kastration und sogar Prügel“, beschwerte sich Costa.
Der Student kündigte an, bei der Postpolizei Anzeige zu erstatten und warf dem Minister vor, ein Klima des Hasses zu schüren: „Sie sind kein Minister, sondern ein Mann, dem zu viel Macht gegeben wurde. Sie haben Angst vor abweichenden Meinungen“, erklärte er in einer knapp fünfminütigen Videobotschaft, die viral ging.
Die Affäre wirft erneut Fragen zur Rolle und Verantwortung von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens bei ihrer Nutzung sozialer Medien auf, insbesondere wenn politischer Dissens in mediale Prangerstellung umschlägt.
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